Vergleichswertverfahren
Für die Ermittlung des Unternehmenswertes sind verschiedene Methoden mit unterschiedlichen Schwerpunkten in der Modellierung etabliert. Gerade wenn es um die erstmalige Abschätzung des Firmenwertes gehen soll, ist ein praktischer Ansatz mit geringem Rechenaufwand das ideale Hilfsmittel. Hier erweist sich das Vergleichswertverfahren als idealer Schritt für eine erste Abschätzung des Betriebswertes, bevor komplexere Methoden wie das Ertragswert- oder Substanzwertverfahren angewendet werden. Mit einer überlegten Durchführung dieses Verfahrens ist es sogar möglich, nachfolgend auf andere Verfahren zu verzichten und bei Verkaufsverhandlungen direkt mit einem fundierten Wert zu arbeiten.
Wie genau wird das Vergleichswertverfahren angewendet?
Bei Anwendung des Verfahrens wird das zu bewertende Unternehmen nicht losgelöst von anderen Unternehmen der Branche und Region betrachtet. Es werden Vergleichsgrößen anderer Betriebe herangezogen, aus denen sich der Wert des eigenen Unternehmens herleiten lässt. Welche Faktoren beim Vergleich berücksichtigt werden, hängt von Größe und Branche des Unternehmens ab. Gängige Vergleichsgrößen sind:
- bekannte Marktpreise anderer Unternehmen
- EBIT & EBT Werte
- Cash-Flow-Werte
Die Vergleichswerte werden für eine erhöhte Aussagekraft zusätzlich modifiziert, beispielsweise durch individuelle Risikofaktoren oder die Berücksichtigung des Standortes. Werden die Multiplikatoren intelligent und mit großer Erfahrung ausgewählt, liefert das Vergleichswertverfahren bereits einen sehr präzisen Rahmen für den Unternehmenswert. Ähnlich wie bei der Ermittlung des Ertragswertes über einen Onlinerechner sollten die Werte stets als grobe Richtgrößen verstanden werden. Ohne die professionelle Beratung durch einen Unternehmensbewertungs-Experten ist der ermittelte Vergleichswert mit Vorsicht anzuwenden, bietet jedoch eine grundlegende Orientierung für den Wert Ihres Unternehmens.
Welche Vor- und Nachteile bietet das Vergleichswertverfahren?
Die Anwendung des Vergleichswertverfahrens ist sehr einfach und erfolgt ohne große rechnerische Mühen. Potenzielle Marktpreise des Unternehmens lassen sich aus der Marktkapitalisierung ablesen, sprich den Börsenwerten von vergleichbaren Firmen. Durch Multiplikation des aktuellen Kurswertes mit der Aktienzahl des eigenen Unternehmens ist ein brauchbarer Vergleichswert ermittelt. Abschließend muss der Wert durch adäquate Performance-Faktoren modifiziert werden, beispielsweise durch den EBIT oder Cash-Flow. Die ermittelten Zahlen werden umso brauchbarer, wenn die Daten mehrerer Unternehmen genutzt werden und hieraus ein Durchschnittswert ermittelt wird.
Nachteil und Schwierigkeit beim Vergleichswertverfahren liegen in der realistischen Einschätzung welche Unternehmen für einen Vergleich mit dem eigenen Betrieb taugen. Aktuell vergleichbare Marktzahlen sind nicht zwingend verlässliche Faktoren für die Zukunftsentwicklung. Je nach Innovationsgeist oder Produkten der nahen Zukunft können der Goodwill, die Wertigkeit von Patenten, Verträgen und ähnliche Wertfaktoren untergehen. Zudem unterliegen die Marktpreise, abhängig von der Branche, einem ständigen Wandel. Die für den Unternehmensverkauf angesetzten, aktuellen Preise können bei Verkaufsverhandlungen in wenigen Monaten nicht mehr relevant sein.
Professionell beraten zum sicheren Unternehmensverkauf
So einfach und brauchbar das Vergleichswertverfahren ist, steht und fällt seine Anwendung mit der Auswahl vergleichbarer Unternehmen. Diese fällt Laien schwer und kann zu groben Fehleinschätzungen führen, wenn Sie bald bei Ihren Verkaufsverhandlungen durchstarten möchten. Wenn Sie Ihr Unternehmen bewerten lassen möchten und hierfür eine brauchbare und fundierte Basis erwarten, nehmen Sie Kontakt zu uns auf. Als erfahrene M&A Berater begleiten wir Sie kompetent von der Schätzung Ihres Firmenwertes bis zur Verkaufsphase. Mit unserem Netzwerk potenzieller Investoren und der großen Erfahrung mit diversen Branchen zeigen wir Ihnen gerne, welches Bewertungsverfahren für Ihre Verkaufszwecke angemessen ist.
