Mittelwertverfahren
Für die Ermittlung des Firmenwertes lassen sich zwei grundsätzliche Maßstäbe anlegen. Bei Verfahren mit Bezug auf den Substanzwert werden primär Vermögenswerte der Firma herangezogen, beim Ertragswertverfahren die zukünftigen Ertragsaussichten anhand bisheriger Jahresabschlüsse prognostiziert. Der tatsächliche Wert eines Unternehmens wird sich aus beiden Faktoren zusammensetzen, weshalb einzelne Bewertungsmethoden beide Aspekte berücksichtigen. Das einfachste Verfahren dieser Art ist das Mittelwertverfahren, das mathematisch unkompliziert anzuwenden ist. Das Ergebnis hat bei Verkaufsverhandlungen keine wirkliche Bedeutung, wird bei vielen Unternehmensanalysen jedoch beiläufig als Kennwert angegeben.
Wie das Mittelwertverfahren angewendet wird
Das Mittelwertverfahren setzt voraus, dass die Unternehmenssubstanz und der Ertrag des Betriebs im gleichen Maße in den Firmenwert einspielen. Als Grundlage werden der Substanzwert und der Ertragswert ermittelt, die bereits eigenständig in ihren jeweiligen Verfahren als Kenngrößen zur Unternehmensbewertung herangezogen werden. Mit diesen beiden Werten wird das arithmetische Mittel berechnet. Substanz- und Ertragswert werden aufaddiert und das Ergebnis durch zwei geteilt. Die Anwendung des Mittelwertverfahrens ist extrem einfach, die größere Vorarbeit ist die präzise Ermittlung des Substanzwertes bzw. Ertragswertes.
Vorteile, Nachteile und praktische Bedeutung des Verfahrens
Der Vorteil des Verfahrens liegt in der simplen Anwendung, der Nachteil in seiner tatsächlichen Aussagekraft. Je nach Branche, Standort und Anlässen für Firmenübergabe oder Firmenverkauf achten Investoren in der Praxis vornehmlich auf den Substanzwert oder den Ertragswert. Zwar gibt es Verfahren und Bewertungsmethoden, die diese Werte noch modifizieren, hierbei steht weiterhin einer dieser beiden Werte stärker im Vordergrund. Da das Mittelwertverfahren keine Gewichtung beider Summanden vornimmt und einfach den Durchschnittswert bildet, ist die Aussagekraft des Ergebnisses gering.
Das Mittelwertverfahren hat aus diesem Grund keine wirkliche Bedeutung, wenn es zu Verkaufsverhandlungen oder eine Firmenbewertung kommt. Dennoch bildet es die Basis für komplexere Verfahren, in die Substanz- und Ertragswert modifiziert und angemessen einfließen. Wurden Substanz- und Ertragswert bereits ermittelt, kann der Mittelwert zumindest formal für einen zusätzlichen Überblick über den Firmenwert präsentiert werden.
Die richtigen Bewertungsverfahren anwenden – mit professioneller Hilfe
Das Thema Unternehmensbewertung ist komplex, die Anwendung geeigneter Verfahren hängt von diversen Faktoren ab. Damit Sie für jeden Anlass eine adäquate Basis für Ihre Firmenbewertung erhalten, nutzen Sie unsere Erfahrung als M&A Berater. In einem persönlichen Gespräch zeigen wir Ihnen, welche Bewertungsverfahren für Ihre Zwecke geeignet sind und fundierte Ergebnisse liefern. Nach Anwendung dieser Verfahren begleiten wir Sie gerne durch einen anstehenden Verkaufsprozess, für den Sie mit unseren ermittelten Kennzahlen die beste Grundlage besitzen. Wir freuen uns auf Ihr Vertrauen und verhelfen Ihnen zu größtmöglicher Sicherheit bei allen anstehenden Firmenprozessen!