Liquidationswertverfahren – Vermögensermittlung bei Auflösung des Unternehmens

Das Liquidationswertverfahren ist eines der etablierten Verfahren für die Vermögenswertbestimmung eines Unternehmens. Anders als bei Methoden wie dem Substanzwertverfahren wird angenommen, dass eine Fortführung des Betriebs nicht geplant ist, es also zur Auflösung des Unternehmens kommt. Ziel des Verfahrens ist, den Liquidationswert des Betriebs zu erfassen, also den Wert der vorhandenen Vermögenswerte zu bestimmen und hiervon eventuelle Schulden und Verpflichtungen abzuziehen. Das Verfahren ist rechnerisch einfach umgesetzt und hat in der Praxis eine wichtige Bedeutung, da neben dem klassischen Verkauf von Unternehmen die Auflösung des Betriebs stets eine potenzielle Option ist.

Wie das Liquidationswertverfahren konkret abläuft

Da es beim Liquidationswertverfahren auf eine Firmenauflösung hinausläuft, findet eine vollständige Auswertung des kompletten vorliegenden Restvermögens statt. Zur Ermittlung des Liquidationswertes des gesamten Unternehmens wird zunächst der Wert sämtlicher Vermögensgegenstände ermittelt und aufaddiert. Zu diesen Vermögenswerten gehören beispielsweise:

• Maschinen und Anlagen
• Immobilien
• Waren und Lagerbestände
• Wertanlagen des Unternehmens

Bei sämtlichen Vermögenswerten wird eine Abschätzung vorgenommen, welchen Erlös diese bei einer Veräußerung einspielen würden. Dies wird abhängig von der Art des Vermögenswertes anhand von Prozentsätzen ermittelt, die im Regelfall eine professionelle Beratung mit Erfahrung im Verkaufen bzw. Auflösen eines Unternehmens mit sich bringt.

Wurde der Liquidationswert sämtlicher Vermögensobjekte des Unternehmens ermittelt, sind hiervon das im Betrieb steckende Fremdkapital und sonstige Verpflichtungen abzuziehen. Ebenfalls reduziert wird der Liquidationswert durch die Kosten, die durch die Auflösung des Betriebes selbst entstehen. Alles miteinander verrechnet ergibt den Liquidationswert des gesamten Unternehmens, der neben einer reinen Wertschätzung auch über die Sinnhaftigkeit einer Fortführung oder Auflösung des Betriebs entscheidet.

Vor- und Nachteile des Liquidationswertverfahrens im Überblick

Das Liquidationswertverfahren zeigt seine Vorteile, wenn die Zerschlagung des Unternehmens bereits absehbar ist. Durch die einfache Berechnungsmethode wird abschätzbar, wie viel Wert noch im Betrieb steckt und ob mit diesem beispielsweise Gläubiger bei einer Insolvenz bedient werden können. Wie bei vielen Verfahren zur Wertvermittlung ist die Abschätzung von immateriellen Vermögenswerten schwierig, als Basis für eine Veräußerung des Betriebs behält das Verfahren dennoch seine Bedeutung.

Hervorzuheben ist die Rolle des Wertverfahrens in Relation zur Ermittlung des Fortführungswertes. Fällt dieser niedriger als der Liquidationswert aus, ist eine Aufrechterhaltung des Betriebs aus wirtschaftlicher Hinsicht nicht sinnvoll. Potenzielle Käufer und Interessenten werden sich von beiden Werten leiten lassen, um eine fundierte Entscheidung für die Übernahme des Betriebs zu treffen oder nach der Übernahme an einer Zerschlagung der Firma interessiert zu bleiben. Der Liquidationswert ist in jedem Fall als Untergrenze des vorhandenen Vermögenswertes zu verstehen, Kundenverträge & Co. werden den tatsächlichen Wert noch erhöhen.

Mit professioneller Hilfe zur korrekten Wertermittlung

Nicht immer ist im Vorfeld einer Wertermittlung klar, wie es mit dem Unternehmen weitergehen soll. Für den potenziellen Verkauf, eine Zerschlagung oder andere Zwecke ist deshalb wichtig, auf alle Eventualitäten im Gespräch mit Interessenten vorbereitet zu sein. Die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Berater für den Unternehmensverkauf ist empfehlenswert, um verschiedene Kalkulationen für die Wertermittlung vorzunehmen. Die abgestimmte Unternehmenswertermittlung gibt Ihnen das sichere Gefühl, mit fundierten Zahlen zu arbeiten und Verkauf oder Auflösung des Unternehmens sicher abzuwickeln. Nutzen Sie den direkten Kontakt zu uns, um mehr über die einzelnen Wertermittlungsverfahren zu erfahren.