AWH-Verfahren
Die Bewertung von Unternehmen erfolgt häufig nach Maßstäben, die dem jeweiligen Betrieb nicht vollständig genügen. Üblich ist die Wertbestimmung über den Ertragswert, wobei sich dieser alleine an den Betriebsergebnissen orientiert und nicht die Anlagen und ähnliches Kapital des Unternehmens berücksichtigt. Vor allem in der Handwerksbranche ist dies ein Problem bei der Bewertung, was beim Verkauf des Unternehmens zu einer falschen Basis während der Verkaufsgespräche führt. Mit einer Kalkulation des Betriebswertes nach dem AWH-Verfahren wird dieses Problem gelöst, wobei die Besonderheiten von Handwerksbetrieben angemessen berücksichtigt werden.
Wie genau läuft das AWH-Verfahren ab?
Der Betriebsberater wirft zunächst im Rahmen des AWH-Verfahrens einen Blick auf die Jahresabschlüsse der letzten Jahre. Nach den Standards des AWH werden die abgelaufenen vier Jahre mit einer Gewichtung von 40 Prozent für das letzte Jahr, dann 30, 20 und 10 Prozent berücksichtigt. Es folgt eine rechnerische Korrektur der Ergebnisse, die von diversen individuellen Faktoren abhängt. Zu diesen gehören beispielsweise:
- betriebsfremde und außerordentliche Aufwendungen
- Bereinigung persönlicher Wertansätze
- Einrechnung des fiktiven Arbeitgeberanteils
- rechnerischer Unternehmerlohn (bei Personenunternehmen)
Neben den rechnerischen Faktoren sind von der Rechtsform bis zu steuerlichen Besonderheiten diverse Einflüsse zu bedenken. Dies fällt Handwerksbetrieben ohne Erfahrungen in der Anwendung des AWH-Verfahrens schwer, so dass mit einem externen Unternehmensberater deutlich bessere Ergebnisse erzielt werden.
Risikofaktoren in die Firmenbewertung adäquat einbinden
Während in die Unternehmensbewertung nach dem obigen Schema die vergangenen, modifizierten Jahresabschlüsse einfließen, sieht der AWD-Standard zukünftige Entwicklung in einer festgelegten Gewichtung vor. Der oben ermittelte Wert wird durch einen Zins geteilt, in den prozentual eine Reihe von Risikofaktoren einfließen. Diese hängen wesentlich vom individuellen Unternehmen ab, beispielsweise Standorteigenschaften für den eigenen Handwerksbetrieb oder die Abhängigkeit von einzelnen Inhabern. Gerade in letztem Fall bei Abhängigkeit von einer Einzelperson wird das Bewertungsergebnis oft um 20 bis 30 Prozent beeinflusst, andere Risikofaktoren fallen im Vergleich hierzu marginal aus.
Professionelle Beratung zum AWH-Verfahren und mehr
Von der Festlegung eines angemessenen Stichtags für die Unternehmensbewertung des Handwerksbetriebs bis zum Einfluss der Finanzierungskosten sind selbst beim standardisierten AWH-Verfahren komplexe Details zu bedenken. Auch mit langer Erfahrung in der Handwerksbranche und der Unternehmensführung ist es kaum möglich, als Laie alle Faktoren für den Unternehmensverkauf angemessen einzubinden. Das Problem löst die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Berater für Unternehmensbewertung, den wir Ihnen gerne zur Seite stellen. Wenn Sie Ihr Unternehmen verkaufen möchten und eine seriöse und angemessene Bewertung wünschen, sind unsere Bewertungs-Experten die richtigen Ansprechpartner. Vom Handwerk bis zu anderen Branchen sind wir mit allen Bewertungsverfahren vertraut und helfen Ihnen fachkundig weiter!