DCF-Verfahren
Für die Ermittlung eines Firmenwertes ist die Ertragskraft ein wesentlicher Maßstab. Diese rechnerisch aussagekräftig abzubilden und hieraus Prognosen für die Zukunft herzuleiten, sorgt für fundierte Ergebnisse und Sicherheit bei den anstehenden Verkaufsverhandlungen. Das Cash Flow ist betriebswirtschaftlich die wesentliche Kenngröße für die Ertragskraft, weshalb das Discounted Cash Flow-Verfahren oder kurz DCF-Verfahren zu den wichtigsten Methoden zur Unternehmensbewertung geworden ist. Lange Zeit nur im englischsprachigen Raum angewendet, ist das DCF-Verfahren längst in Deutschland etabliert und auf Firmen aller Größenordnungen und Branchen anwendbar.
Was sind die Grundlagen des DCF-Verfahrens?
Im Vergleich zu anderen Methoden handelt es sich beim DCF-Verfahren nicht um ein einheitliches Verfahren, stattdessen wird es in verschiedenen Variationen angewendet. Ziel aller Verfahren ist es, den Cash Flow zukünftiger Jahre präzise zu prognostizieren und über die kommenden Jahre hinweg aufzusummieren. In dieser Hinsicht ist es mit dem traditionellen Ertragswertverfahren vergleichbar, da die Bewertung auf Basis des vermuteten Zukunftserfolges vorgenommen wird.
Der Cash Flow eines Unternehmens beschreibt grob dessen Potenzial, Mittel zu erwirtschaften und für den zukünftigen Firmenerfolg zu reinvestieren. Der Wert lässt sich als Differenz aus den Ertragseinzahlungen des Unternehmens, abzüglich der zu leistenden Aufwandsauszahlungen beschreiben. Vereinfacht lässt sich dieses Potenzial als Unternehmensgewinn nach Steuern unter zusätzlicher Berücksichtigung der Abschreibungen für Anlagevermögen sowie vorgenommene Rückstellungen darstellen.
Bei der DCF-Methode handelt es sich um ein indirektes Verfahren, für das alle relevanten Daten den Jahresabschlüssen zu entnehmen ist. Je nach Aussagekraft ist die Nutzung des letzten Jahresabschlusses oder ein Durchschnittswert der letzten Jahre denkbar, eventuell in modifizierter Form einzelner Jahrgänge. Die Komplexität des Verfahrens ist trotz der klaren Vorgehensweise nicht zu unterschätzen. Eine M&A Beratung wird bei Anwendung der Methode neben der rechnerisch präzisen Durchführung zur Berücksichtigung individueller Besonderheiten des Betriebs bevorzugt.
Weitere Details und Hinweise zum DCF-Verfahren
Der Cash Flow wird als Kenngröße für die Entwicklung eines Unternehmens regelmäßig betriebsintern ermittelt. Anhand dieses Wertes sind verschiedene Abwandlungen des Verfahrens denkbar, deren Sinnhaftigkeit mit einem erfahrenen Berater abzusprechen ist. Gängige Modifikationen im internationalen Umfeld sind die Ermittlung des „Total Cash Flow“ oder des „Cash Flow in Free Cash Flow“. Welche Bedeutung diese für Ihr Unternehmen individuell hat, zeigen wir Ihnen gerne im Rahmen einer persönlichen Beratung auf.
Vor allem bei der Verhandlung mit internationalen Investoren ist das DCF-Verfahren zum wichtigsten Verfahren für die Unternehmenswertermittlung geworden. Gerne wird es zusammen mit dem Multiplikationsverfahren angewendet, um einen groben Rahmen für den Gesamtwert des Betriebes im Zusammenspiel mit dem Cash Flow der letzten Jahre zu erhalten. Bevor ein oder mehrere Verfahren mit falschen Basisdaten angewendet werden, lohnt die Kooperation mit einem fachkundigen M&A Berater. Dieser zeigt Ihnen, wie Sie durch unterschiedliche Methoden Besonderheiten Ihrer Branche, des Standortes und sonstiger Faktoren einfließen lassen.
Bei den angesprochenen Varianten zur Ermittlung des DCF ist hauptsächlich zwischen dem Equity- oder dem Entity-Wert als Berechnungsbasis zu unterscheiden. Die Abhängigkeit von diesen Messgrößen sorgt für geringfügige Abweichungen in den konkreten Werten, als Basis für die Firmenwertermittlung über den Cash Flow sind grundsätzlich alle miteinander verwandten Methoden geeignet.
Vorteile und Nachteile des Verfahrens
Nach aktuellen Wirtschaftsstudien wird das DCF-Verfahren in neun von zehn Fällen bei der Firmenbewertung angewendet. Diese hohen Werte werden in Deutschland erst seit wenigen Jahren erreicht, international ist die Verwendung des DCF-Verfahrens dagegen seit langem etabliert. Größter Vorteil ist somit die Etabliertheit, wobei grundsätzlich mehrere Bewertungsverfahren für einen aussagekräftigen Rahmen des abzuschätzenden Firmenwertes angewendet werden.
Durch eine Reihe von Varianten lässt sich das Verfahren auf gleicher Basis an die Gegebenheiten des Unternehmens anpassen. Mit den Jahresabschlüssen als Datengrundlage ist das DCF-Verfahren für jeden Betrieb anwendbar, der Cash Flow wird als betriebswirtschaftliche Größe ohnehin ermittelt. Mit der Berücksichtigung der Zahlungsmittelströme wird in den Augen vieler Investoren der wichtigste Kennwert für die zukünftige Entwicklung des Unternehmens angelegt. Dies ist sinnvoll, da nur in den wenigsten Fällen die komplette Auflösung des Betriebs geplant ist und kein Interesse an einer lukrativen Fortführung besteht.
Wesentlicher Nachteil ist die Anwendung an den individuellen Rahmenbedingungen des Unternehmens. Durch die Berücksichtigung von Abschreibungen, Rückstellungen & Co. ist die Berechnung aufwändiger als beim einfachen Einsatz des operativen Gewinns vor Steuern und Zinsen (EBIT) beim Multiplikationsverfahren. Letzteres ist deshalb geeignet, wenn Sie einen ersten groben Überblick über den Firmenwert gewinnen möchten. Sind die Rahmenbedingungen für einen Verkauf oder die Unternehmensnachfolge geklärt, ist die Anwendung des DCF-Verfahrens jedoch fast alternativlos.
Das DCF-Verfahren als Teil der professionellen Unternehmensbewertung
Das DCF-Verfahren sollte als Basis für jede Verkaufsverhandlung nie isoliert von anderen Verfahren durchgeführt werden. Gerade durch die wachsende Internationalisierung ist es für deutsche Betriebe wichtig, Investoren durch vertraute Berechnungsmethoden zur Ermittlung des Firmenwertes zu überzeugen. Wenn Sie bislang für die Unternehmensnachfolge und ähnliche Firmenprozesse auf das Ertragswertverfahren und ähnliche Methoden vertraut haben, helfen Ihnen unsere Berater für Unternehmensbewertungen bei der erstmaligen Anwendung des DCF-Verfahrens. Gerne machen wir Sie in einem persönlichen Gespräch mit den Vorteilen dieser Methode vertraut, beispielsweise zu folgenden Anlässen:
- Fortführung Ihres Familienbetriebs
- Gesamtverkauf an einen größeren Konzern
- Niederlegung der Tätigkeit einzelner Gesellschafter
- Ausgliederung einzelner Teile Ihrer Firm
- u. v. m.
Nutzen Sie den direkten Kontakt zu uns und erhalten Sie eine unabhängig und kompetente Beratung durch einen unserer M&A Experten. Mit unserer bundesweiten Beratung stehen wir Firmen aller Branchen zur Seite, wobei unser Service nicht bei der Anwendung verschiedener Bewertungsmethoden endet. Vertrauen Sie auch beim anschließenden Firmenverkauf auf unsere Expertise und planen Sie strategisch, wie die Verhandlungen mit ein oder mehreren Investoren zu führen sind. Hierbei profitieren Sie von unserem Netzwerk an potenziellen Interessenten, die allesamt mit dem DCF-Verfahren als Grundlage für die Bewertung Ihres Unternehmens vertraut sind.